Überdosis Mensch
Priska Leutenegger laboriert mit ihrem Kunstschaffen an einer «Überdosis Mensch.» - das Unbehagen im Blick auf die Gesellschaft verlangt nach Visualisierung. Im Fokus steht dabei das Befreien aus einer Ohnmacht, die sich als schwarzer Fleck in einem unmenschlichen System auszubreiten versucht.
Priska Leutenegger arbeitet fotografisch - digital, schwarz/weiss, dabei strebt sie eine poetisch reduzierte Bildsprache an. Stets ausgerichtet auf das Wesentliche, rückt sie den Menschen mit seinem (Un-)Denken und (Miss-)Handeln in den Mittelpunkt und fragt sich dabei, was oder weshalb «es» überhaupt ist: dieses «Mensch sein».
Gerne arbeitet sie mit eigener stiller Performance vor der Kamera und hält die Szenen mit Fernauslöser in ihrem Studio fest. Diese Werkzyklen erzählen in Ausschnitten (angelehnt an «Filmstills») kleine bis grössere Geschichten.
Video/Animation, Textilarbeit, Zeichnung, Text und Installation gehören ebenfalls zum Rhythmus ihres künstlerischen Schaffens und können zum Mittel der Aussage gewählt werden.
*1975 in Uster ZH. · 2000 - 2003: Fernstudium an der Kunstschule Zürich - später autodidaktisch unterwegs. Seit 2013 widmet sie sich fast ausnahmslos der Fotografie sowie digitalen Inhalten. Seit 2007 ist sie mit ihrem Schaffen an zahlreichen Ausstellungen vertreten.
Priska Leutenegger ist verheiratet, Mutter von Anouschka Noena (*2015) und Maëla Nadjuscha (*2017), lebt und arbeitet in Ermensee, Kanton Luzern, Schweiz.
Kunst
eine poetisch laute Rückkopplung
als Antwort
auf tausend Anklänge
da draussen
2024
Die Frage nach dem Sinn
Es sind Fragen nach Sinnhaftigkeit, nach Leid und Freud, Fragen nach Ursprung und Urwissen, nach Herkunft und Wahrheit.
Es ist eine Verbindung vom Denken und Empfinden.
Es reflektiert nach unten und oben, vom Du ins Ich.
Es sieht, erkennt und wird.
2022
Transformation. Der Tod ist ein Ozean.
Neblige Schwebezustände zwischen Gestern und Morgen. Kein Heute mehr erkennbar. In der Verwandlung der Kampf beginnt. Schattenhaft schemenhaft die dunklen Umrisse. Das liebevolle Schwarz als Dämon verachtet. Doch die Furcht nur flüchtig.
punktgenaues Schattenspringen
Klippensprung
flügelgleich
2019
Durst
Blitz und Donner in der Sternennacht. Füchse auf der Jagd nach Wölfen. Der Sonnenwind trägt das Licht in die Dunkelheit. Violett sind die Schlieren am Himmel. Ein Flackern geht um die Welt und der Werwolf macht die Nacht zum Tag, wittert Beute. Das Blut in seinen Adern ist nicht von dieser Welt. Gierig und ruhelos flieht er durch die Wälder, bis die Schreie der Kinder verstummen.
2014