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Das Vermächtnis der schwarzen Katze.

Es war einmal oder auch nicht eine schwarze Katze, die sass auf einem felsigen Hügel und blickte ins Tal hinunter.
In ihren Augen spiegelte sich ein vom Wahnsinn geprägtes Schauspiel. …

Die Leiber der brennenden Kreaturen wanden sich, seufzten und klagten. Nach langen Momenten des Grauens erhob sich ein letztes verdammtes Gesicht aus dem Inferno und schrie: „Denn der Himmel ist wie die Hölle, die Dämonen sind dieselben!“ Das schwarze schöne Tier wandte sich daraufhin fort und lief hinaus in die Wälder, die Maske der stillen Zeugin für immer mit sich tragend.

Es kam, dass ihre Nachkommen, unwissend ob all der Tragik dieser einen Nacht, eine ständige Traurigkeit erfuhren. Eines Tages, nach langen wachen Nächten, stiessen sie in ihrem heimischen Wald auf eine Grube und fanden Überreste von weissen, nassen, modernden Totentüchern. Ihren Instinkten folgend und in schierer Verzweiflung, endlich Erlösung für die stille alte Zeugin zu finden, spannen sie schliesslich Fäden und Schnüre aus ihrem eigenen schwarzen Fell und nähten, flickten und stickten, bis kein kleinster Fetzen mehr übrig blieb. Und dann schlussendlich schickten sie das neue Leben beim nächsten Herbstwind gen Himmel und sangen: „Vogel flieg! Flieg!“

Digitale Animation. · 2018